MARTIN FORTER - GEOGRAF UND ALTLASTENEXPERTE
+++ 16. April 2014 +++
Seit über einem halben Jahr stehen die Arbeiten zum Aushub des Lindanabfalls in Huningue (F) still. Der Basler Altlastenspezialist Martin Forter hatte nachgewiesen, dass Novartis bzw. Sita Remidiation mit den dilettantisch organisierten Grabungen die Stadt Basel mit giftigem Lindanabfall-Staub kontaminieren. Darauf stoppte Novartis die Arbeiten. Seitdem geht nichts mehr: «Sita baut die Maschinen ab», sagt eine Person aus dem Umfeld von Novartis. Letzteres ist auch via Webcam des Konzerns zu sehen: Auf dem Bild von gestern fehlen zahlreiche Förderbänder und Maschinen, die auf der Aufnahme vom 26. Oktober 2013 noch zu sehen sind.
Es war notwendig und konsequent, dass Novartis vor sechs Monaten die schlecht und gefährlich organisieren Aushubarbeiten gestoppt hat. Doch anstatt mit neuem Sicherheitskonzept später die Aushubarbeiten wieder aufzunehmen, verkommt der Baustopp nun zum langfristigen Provisorium. Das ist risikoreich. Denn: Je länger die Billigzelte über den geöffneten Giftgruben mit Lindanabfall stehen, desto eher weht sie ein Sturm weg. Das wäre gefährlich. Dann würde der Wind direkt in den Giftstaub blasen und ihn noch viel stärker über Basel bzw. die Gemeinde Huningue tragen als schon geschehen.
Zudem besteht das Risiko, dass z. B. Regenwasser die offenen Giftmulden flutet. Dies würde das Grundwasser verschmutzen und könnte den Rhein verunreinigen.
«Ob verwehte Zelte oder Wasser, das in die Giftgruben läuft: Beides gilt es zu verhindern. Deshalb fordere ich Novartis auf, die Aushubarbeiten in Huningue schleunigst auf höherem Sicherheitsniveau wieder aufzunehmen», verlangt Forter. Novartis habe ein halbes Jahr Zeit gehabt, neu und sicherer zu planen. «Es ist eigentlich keine besondere Kunst, eine solche Giftgrube sauber und ohne Giftstaubwolken auszuheben. Dass auch Novartis das kann, soll sie endlich beweisen – und damit die von den Billigzelten ausgehenden Gefahren von der Bevölkerung schleunigst abwenden.»
Die Industrie hat gemäss Forter aus dem Sanierungsdebakel in Huningue keine Lehren gezogen. Dies zeige das Konzept zur Teilsanierung der Chemiemülldeponie Feldreben in Muttenz (BL) u.a. von Novartis, BASF und Syngenta: «Bezüglich Sicherheit und Arbeitshygiene ist das Feldreben-Projekt auf ähnlich schlechtem Niveau wie das für den Lindanabfall von Novartis und Sita in Huningue es war. Die Stellungsnahme des Amts für Umweltschutz des Kantons Basel-Landschaft von heute betreffend Muttenz bestätigt dies», betont Forter.
+++ 25. September 2013 +++
HCH gilt als Bienen-, Vogel- und Fischgift.
HCH und auch das Insektizid Lindan sind in den Industrieländern seit langem verboten
«Es ist ein Skandal, dass es von demselben Gelände in Hunigue erneut zu einer Kontamination der Region mit Lindan und Lindanabfall kommt», sagt auch Martin Schüpbach.
Martin Forter
+++ 16. September 2013 +++
Martin Forter
+++ 5. September 2013 +++
Martin Forter
+++ 2. Mai 2017 +++
HCH gilt als Bienen-, Vogel- und Fischgift.
HCH und auch das Insektizid Lindan sind in den Industrieländern seit langem verboten
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+++ 9. März 2017 +++
Die Sanierungsarbeiten haben diese Woche begonnen. Pingwin Planet und der Altlastenexperte Dr. Martin Forter verlangen einen sofortigen Baustopp. Sie erachten den Schutz der ArbeiterInnen und der Umwelt als ungenügend. Die Sicherheitsmass- nahmen werden den Risiken des Lindan-Abfalls nicht gerecht. Die Gefahr von giftigen Staubemissionen ist sehr gross. Dies insbesondere auch angesichts der momentanen Wetterbedingungen mit Niederschlag und Sturm. Diese Arbeiten bei solchem Wetter durchzuführen, stellt eine erhöhte Gefährdung für die AnwohnerInnen und die Umwelt dar.
750 Gramm hochgiftiges Hexachlorcycohexan (HCH) pro Kilogramm: Solch extrem gefährliches Material liegt auf einem Feldweg in Hagenthal-le-Bas. Dies haben Pingwin Planet und der Basler Altlastenspezialist Dr. Martin Forter 2011 bekannt gemacht. Erst jetzt, sechs Jahre später, ringt sich die Préfecture endlich durch, in Hagenthal-le-Bas wenigstens dieses Gift teilweise zu entfernen. Dies allerdings ohne schützendes Zelt. Damit nimmt die Préfecture in Kauf, dass beim Baggern giftiger Lindan-Abfall-Staub in die Umwelt gelangt. Zudem werden die Arbeiter gefährdet, die nur mit Gasmasken anstatt mit speziellen Schutzanzügen und Flaschenluft aus- gestattet sind. Doch auch bei diesem Feldweg will die Préfecture nicht alles wegräumen: Wie bei den anderen Feldwegen und Picknick-Plätzen in Hagenthal-le-Bas und Hagenthal-le-Haut soll das Gift bleiben und mit Beton überzogen werden, so z.B. auch am Waldrand beim Rosshimmel, einem beliebten Picknick-Platz oberhalb von Hagenthal-le-Haut.
Pingwin Planet und Dr. Martin Forter sind über das Vorgehen der Préfecture empört. Seit 45 Jahren verschmutzt der Lindan-Abfall das Lörx- bachtal schleichend. Anstatt das Giftproblem nun wirklich zu lösen, verlagert es die Behörde mit dem blossen Zubetonieren auf zukünftige Generationen. Denn: Beton kann Lindan-Abfall nicht langfristig binden.
Seit Beginn der 1970er-Jahre liegt Kies auf Feldwegen in Hagenthal-le-Bas und Hagenthal-le-Haut, der mit Lindan-Abfall kontaminiert ist. Er stammt vom Fabrikgelände des ehemaligen Lindan-Produzenten Ugine Kuhlmann in Huningue. Das dortige Fabrikgelände (ARA STEIH) in Hu- ningue wird seit 2013 von Novartis saniert. Dabei entwich zu Beginn so viel Lindan-Abfall-Staub, dass Novartis die Arbeiten abrechen musste. Trotz der schlechten Erfahrungen in Huningue will die Préfecture in Hagenthal-le-Bas ohne Zelt arbeiten. Das ist unverständlich.
Es ist höchste Zeit, die Hagenthaler Bevölkerung endlich zu schützen. Deshalb fordern Pingwin Planet und Forter die französischen Behörden und den zumindest ethisch verantwortlichen Rohstoffkonzern Rio Tinto ultimativ auf, das Gift innerhalb eines Monats zu entfernen.
Video Sperrung HCH-Feldweg durch Pingwin Planet
29.11.2011 - Hagenthal:Chemiemüll unter freiem Himmel gefunden
03.12 2011 - Gift auf Feldwegen in Hagenthal: Gemeinden fordern Dekontamination
22.12.2011 - Hagenthal: Noch mehr Gift auf Feldwegen
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23.09.2012 - HCH in Hagenthal: Feldweg gesperrt und Studien beauftragt
15.05.2013 - Spazieren auf Chemiemüll – in Hagenthal wieder möglich
Bis zu 750 Gramm hochgiftiges Hexachlorcyclohexan (HCH) aus der Produktion des verbotenen Insektizids Lindan bei Ugine-Kuhlmann in Huningue (F) pro Kilo haben Pingwin Planet und Dr. Martin Forter auf einem Feldweg in Hagenthal-le-Bas (F) nachgewiesen. Dies haben sie im November 2011 publik gemacht und verlangt, dass der Chemiemüll unter freiem Himmel schnellstens fachgerecht beseitigt wird. Doch anstatt das auch für Kinder aus den Nachbarhäusern frei zugängliche Gift zu entfernen, sperrten die französischen Behörden den Feldweg nur mit Bauabschrankungen ab.
Nun, ein weites halbes Jahr später aber zeigt ein Kontrollgang: Jemand hat – von den Behörden unbemerkt – die Absperrungen wieder geöffnet. Die seitlichen Bauabschrankungen führen nun Spaziergänger, Hunde und Pferde auf dem Feldweg im Gänsemarsch präzise über den Chemiemüll. Ohne es zu wissen verschleppen sie so mit Schuhen, Pfoten und Hufen das hochgefährliche Gift in ihre Wohnungen und in die Ställe. Dies zeigt: Chemiemüll auf Feldwegen lässt sich nicht absperren. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Menschen und die Umwelt zu schützen: Der Dreck muss weg – und zwar sofort.
Pingwin Planet und Dr. Martin Forter fordern die französischen Behörden sowie den moralisch für den Sondermüll verantwortlichen Rohstoffkonzern Rio Tinto auf, zu handeln und endlich die Bevölkerung von Hagenthal zu schützen.
Pingwin und Forter verlangen:
29.11.2011 - Hagenthal:Chemiemüll unter freiem Himmel gefunden
03.12 2011 - Gift auf Feldwegen in Hagenthal: Gemeinden fordern Dekontamination
22.12.2011 - Hagenthal: Noch mehr Gift auf Feldwegen
18.07.2012 - Novartis und Roche räumen auf, BASF spielt auf Zeit – und zieht schrittweise ab
23.09.2012 - HCH in Hagenthal: Feldweg gesperrt und Studien beauftragt